Überblick
In unserer modernen Aufbereitungsanlage am Recyclingzentrum Dortmund werden die bereits bei der Abfallannahme getrennten Fraktionen Beton und Hochbauschutt zu hochwertigen, güteüberwachten Baustoffen gebrochen und gesiebt, um im Erd- und Straßenbau als Substitut für natürliche Ressourcen eingesetzt zu werden. Die Anlage hat eine Tagesleistung von bis zu 1.500 Tonnen.
Darüber hinaus ist der Standort als Vorbehandlungsanlage gemäß Gewerbeabfallverordnung registriert. Baumischabfälle können hier angenommen, allerdings nicht sortiert werden. Die Sortierung erfolgt nach Weitertransport zu unserem Wertstoffzentrum an der Pottgießerstraße.
Je nach Verfügbarkeit freier Flächen besteht die Möglichkeit zur temporären Zwischenlagerung chemisch definierter Böden. Dies ist interessant, um den Boden je nach Baustellenfortschritt oder Witterungsveränderung zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die ursprüngliche Maßnahme einzubringen oder in anderweitigen, nur bedingt verfügbaren Maßnahmen zu verwerten. Aufgrund der neuen Bestimmungen der Ersatzbaustoffverordnung (EBV), für das Inverkehrbringen von Böden aus Baumaßnahmen, handelt es sich um eine häufig nachgefragte und in Anspruch genommene Dienstleistung.
Baustoffrecycling
Mineralik mit Kantenlängen > 60 cm oder Beton mit sperrigen Armierungen werden vorab mit Meißel und Pulverisierer vorzerkleinert, um einen ungehinderten Anlagendurchlauf zu gewährleisten. Der eigentliche Aufbereitungsprozess beginnt mit der Baggerbeschickung eines vergleichmäßigten, mineralischen Abfalls in die Brecheranlage. Zur Erlangung der notwendigen Sieblinien erfolgt zunächst die Vorabsiebung feinkörniger Bestandteile und im Anschluss die Abscheidung unerwünschter Fremdstoffe wie Holz, Papier, Folie und Leichtbaustoffe per Windsichter. Der Stoffstrom ist nun optisch sauber und wird im Prallbrecher auf die in den einschlägigen Regelwerken zum Inverkehrbringen geforderte Beschaffenheit gebrochen und metallentfrachtet.
Der Produktionsfokus liegt auf der besonders stark nachgefragten 0/45 mm Fraktion für den Straßen- und Wegebau. Sowohl der sortenrein hergestellte Beton- als auch der Recyclingbaustoff auf Bauschuttbasis sind gem. EBV güteüberwacht, zertifiziert und RC-Klassen zugeordnet.
Durch den Einsatz verschieden kombinierbarer Siebstufen können bei entsprechender Anfragemenge auch individuelle Körnungen für verschiedene Anwendungen hergestellt werden. Von 0/5 bis 45/X sind der Verwendung als Drainagekörnung bis hin zum Wegebaumaterial keine Grenzen gesetzt.
Bodenaufbereitung
Die anteilig größte Fläche des Recyclingzentrums ist für die Lagerung und Aufbereitung von Böden genehmigt. Die Stoffströme werden dort zunächst grob in Böden mit organischen bzw. anorganischen Inhaltsstoffen unterteilt. Innerhalb dieser beiden Gruppen erfolgt eine weitere Differenzierung und Lagerung in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung. Die nach Anforderung des Kunden spezifizierte Aufbereitung erfolgt mechanisch mittels Trommel- und Schwingsiebmaschinen. Lagerplatz- und Maschinenauswahl dienen dazu, eine möglichst produktgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Aufbereitung und Absteuerung zu gewährleisten.
Das während der Siebung anfallende Grob- und Mittelkorn wird in Abhängigkeit von der weiteren Verwendung entweder zum Feinkorn zurückdosiert oder dem Prozess der Beton- und Bauschuttaufbereitung zugeschlagen. Ob Rekultivierung, Revitalisierung oder Flächenentwicklung – je nach Kundenwunsch und Verwendungszweck sind die Böden nach der Aufbereitung entweder fein-, grob- oder gemischtkörnig.
Alle produzierten Böden unterliegen der permanenten, internen und externen Qualitätskontrolle. Analysen und gutachterliche Freigaben erfolgen individuell bezogen auf die gewählte Baumaßnahme des Auftraggebers.
Vermarktung
Sekundärrohstoffe
Die am Recyclingzentrum angenommenen Abfälle werden aufbereitet, störstoffentfrachtet und als Recyclingbaustoff oder -material dem Markt zur Verfügung gestellt.
Mineralische Baustoffe
Neben diversen, selbst produzierten Recyclingmaterialien halten wir ausgewählte und stark nachgefragte, mineralische Naturbaustoffe vor und verkaufen diese in Kleinmengen. Die Abgabe erfolgt direkt am Standort. Für die Abnahme größerer Mengen bieten wir zudem die Direktlieferung zur Baustelle.
Wir übernehmen Bauschutt und Beton in unterschiedlicher Qualität und bereiten das Eingangsmaterial zu gütezertifiziertem RC Baustoff auf.
Vor dem Hintergrund der seit August 2023 geltenden Ersatzbaustoffverordnung stellen wir mineralische Ersatzbaustoffe aus recyclingfähigem Bauschutt und Beton her. Die kontinuierlich fremdüberwachten und zertifizierten Baustoffe werden in den Qualitäten ≥ RC 1 angeboten.
Zu den am Recyclingzentrum angenommenen Kategorien zählen Böden verschiedenster Herkunft und unterschiedlichster Qualität. Die Palette reicht vom Oberboden bis zur Auffüllung. Mit Hilfe moderner Siebtechniken werden die Stoffströme zu feinkörnigen, gemischtkörnigen oder zu Böden mit kundenspezifischen Kornverteilungen konfektioniert und nach der Aufbereitung in Maßnahmen der Flächenentwicklung, Geländerevitalisierung oder Haldenabdeckung verwertet.
Altholz in unterschiedlicher Qualität wird durch uns aufbereitet und zur direkten Weiterverwertung in der Holzindustrie sowie in Biomassekraftwerken verwendet.
A1 bis A3 sind die qualitativen Annahmekriterien für die Weiterverarbeitung von Altholz. Mittels Schredder und speziellen Siebanlagen wird ein Span hergestellt, der den genauen Anforderungen der abnehmenden Industrie (stoffliche/thermische Verwertung) entspricht und auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist. Neben einer stimmigen, prozentualen Zusammensetzung von Feinst- bis Grobanteilen wird auch die analytische Eignung in mengenabhängigen Rhythmen labortechnisch dokumentiert.
Auch Grünabfälle inkl. Stammholz übernehmen wir an unserem Recyclingzentrum und bereiten diese zur Weiterverwertung in Kompostierungsanlagen auf.
Als Vorstufe zur externen Verwertung schreddern wir saubere Grünfraktionen in unserer Anlage und lassen diese täglich von Partnerbetrieben zur Kompostierung abholen. Separat erfasste und aufbereitete Stammhölzer und Wurzeln werden in die Bestückung von Biomassefiltern abgesteuert.
Sortenreine und saubere Gipskartonabfälle gehören – auch schon wegen immer knapper werdenden Ressourcen – direkt in die stoffliche Verwertung und nicht auf die Deponie.
Akustikplatten aus Zellulose oder zementgebundene Trockenestrichplatten sehen zwar ähnlich aus, basieren jedoch auf grundlegend anderen Inhaltsstoffen. Ein Vermischen schließt jedes weitere stoffliche Recycling aus.



